Die Lagunen und ihre Geschichte
Casoni
Ursprünglich waren die Lagunen von Comacchio Süßwassergebiete, die durch die Überschwemmungen der Flüsse entstanden waren. Ab dem 16. Jahrhundert verwandelten sie sich durch eindringendes Meerwasser in Brackwasserlagunen. Sie stellten die Hauptnahrungsquelle der örtlichen Bevölkerung dar, da die Beschaffenheit der natürlichen Umgebung Viehzucht und Landwirtschaft erschwerten. Um zu fischen, verbrachten die Männer längere Zeit in Hütten, die zunächst aus Schilf und Stroh gebaut waren. Ab dem 17. Jahrhundert wurden sie in Ziegelmauerwerk wiederaufgebaut. Es gab zwei Arten von Hütten: Fischerstationen und Beobachtungshütten. Letztere wurden von den Wächtern besetzt, die die Lagunen vor illegaler Fischerei durch Harpunenfischer schützten, die bei Sonnenuntergang in sehr kleinen Booten von 45 cm Breite und 4 m Länge unterwegs waren. Zur Wilderei kam es, weil der Kirchenstaat während seiner Herrschaft über Comacchio den Aalfang ausschließlich seinen eigenen Angestellten überließ und so die Hälfte der Bevölkerung verhungerte. Die Wilderer verhielten sich als Gruppe, wie eine Art Firma: der Fang wurde unter allen aufgeteilt und nachts an die Fischhändler verkauft,
Heute kann man mehrere Beobachtungshütten (Foce, Coccalino, Donnabona) und zwei Fischerhütten ( Pegoraro und Serilla) besichtigen.
Fischerhütten oder „Balancioni“
Der Bilancione ist dem Trabocco sehr ähnlich und eine typische Fischerhütte mit einem Fischernetz, die von Fischern insbesondere in der Gegend von Ravenna, wo sie Padellone genannt wird, und in den feuchten Gebieten des Po-Deltas verwendet wird.
Es ist mit einem großen quadratischen Netz ausgestattet, das ins Wasser getaucht und regelmäßig angehoben wird, um die gefangenen Fische einzusammeln. Wie und wann entstanden Fischerhütten in der Emilia-Romagna? Höchstwahrscheinlich ist die Fischerhütte eine Antwort auf das natürliche Bedürfnis nach Schutz, nach einem geschützten Ort, an dem man seinen lebensnotwendigen Tätigkeiten nachgehen kann: Fischen und Jagen. Sie wurden als rustikale und einladende Unterkünfte konzipiert und aus einfachen Materialien wie Schilf und Holz gebaut. Im Laufe der Zeit, insbesondere seit den 1950er Jahre, haben sich die Bilancioni weiterentwickelt. Aus einfachen Hütten sind komfortablere Orte geworden, die auch für die Freizeit gedacht sind. Die Hütte wird teilweise auf dem Festland, teilweise auf einem Lastkahn oder Stelzenauf über dem Wasser errichtet. Manchmal benötigt man, einen Boot/ Kann um sie zu erreichen .